etwas liegt in der Luft

DAS OBJEKT steht auf zwei spitzen Füßen.
Ein lebendiges Wesen?
Beseelte Abstrusitäten gibt es nicht erst seit dem digitalen Monsterboom.
Male Augen darauf und es wird lebendig, anthropomorph oder tierhaft, krötig, fischig, katzen- oder insektenhaft…
da sind aber keine Augen, nur nickende Teile, winkende Stäbe, wiegende Formen ohne klare Zuordnung,
aber es sieht trotzdem aus wie…

Wir arbeiten mit Form und Bewegung.
Hier sind sie untrennbar miteinander verbunden.
Wir arbeiten mit abstrakten Formen ohne ein Darstellungsziel.
Wir erfinden und beobachten die Formen, die dann an Lebendiges erinnern
können, weil sie sich zu bewegen wissen…
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DAS OBJEKT steht auf zwei spitzen Füßen.
Ein lebendiges Wesen?
Beseelte Abstrusitäten gibt es nicht erst seit dem digitalen Monsterboom.
Male Augen darauf und es wird lebendig, anthropomorph oder tierhaft, krötig, fischig, katzen- oder insektenhaft…
da sind aber keine Augen,
nur nickende Teile, winkende Stäbe, wiegende Formen ohne klare Zuordnung,
aber es sieht trotzdem aus wie…
Wir arbeiten mit Form und Bewegung.
Hier sind sie untrennbar miteinander verbunden.
Wir arbeiten mit abstrakten Formen ohne ein Darstellungsziel.
Wir erfinden und beobachten die Formen, die dann an Lebendiges erinnern
können, weil sie sich zu bewegen wissen…
es gibt vage Schiffe und Reiter, Schlangen und Pflanzen…
Sie scheinen würdevoll zu schreiten, mit Bedacht, wie ein Kamel oder ein
Vogelstrauß, mit Eleganz im sich Wiegen,
Souveränität im Ausgleich der Kräfte,
zeitlupenhaft, nicht aus der Ruhe zu bringen und daher groß wirkend.
Man kann nicht schneller schaukeln als man schaukeln kann.
Sich winden und biegen als Reaktion auf die Schwerkraft,
die das Gebilde nach unten ziehen möchte.
Schlange, Drache, Widder, Fische…um die Gleichzeitigkeit von Abstraktion und Imagination vorzuführen, betrachten wir Sternbilder, die ja auch, markiert durch wenige Punkte, entspannt in der Luft liegen.
Und erfinden vielleicht eigene, die schwebend im Lot sind trotz aberwitziger Optik, trotzdem sie scheinbar über dem Abgrund hängen.

DIE PRAXIS
Jeder Schüler baut sein "schwebendes Etwas".
Die Formen werden erfunden und ausgesägt und auf Füße gestellt…jedes bewegliche Teil soll ein Gegengewicht haben, wie eine Wippe, damit es ebenfalls Schweben kann. Hängende Teile sind auch möglich, sie weisen wie ein Lot immer nach unten.
Die Hauptbewegung wird von den Einzelelementen oft verzögert nachvollzogen. Rhizomartig kann sich das Objekt auch in der Fläche ausbreiten. Je nach Geduld, Wille und Geschick der Kinder wird es kompliziert, vielflächig oder einfacher.
Wir erforschen die Verhältnismäßigkeiten unterschiedlicher Massen und deren Verteilung in visueller und pysikalischer Hinsicht.
Fakt und Erscheinung können sich widersprechen:
etwas Schweres kann leicht aussehen, etwas Gerades kann krumm wirken.
"Gleichgewicht" und "Schwerpunkt" sind unsere Schlüsselbegriffe.
Während der Arbeit im Laufe der Woche wird jedes Kind ein Gefühl dafür entwickeln, wie seine Skulptur werden soll.
Der Start ist hier nicht ganz einfach, weil die gewohnte Ausrichting der Vorstellung über ein Thema fehlt.
Wir brauchen für die vielen Einzelteile allerlei Werkzeuge.
Das Werkzeug soll die Kinder anregen, Formen zu erstellen. Holzscheiben macht man an er Ständerbohrmaschine mit dem Kreisschneider. Mit der Laubsäge kann man jede organische Form erhalten.
Geradeaus sägt man am Besten mit der japanichen Säge. Bohren und zusammenschrauben kann man mit den Akkuschraubern… Beim Bauen erlernen die Schüler handwerkliche Techniken und den Umgang mit allerlei Werkzeugen.
Experimentierfreude, handwerkliches Geschick, sprachlicher Ausdruck,
logisches Denken, poetische Offenheit, Neugier werden gefördert.
Wir wecken Interesse an Kunst und Physik und fördern eine ergebnisoffene und vielseitige Herangehensweise an abstrakte Inhalte.

PRÄSENTATION
Am letzten Tag vor den Ferien, vor der Zeugnisausgabe und zur Verabschiedung der Sechstklässler, stellen die Kinder ihre Objekte den anderen Kindern und Lehrern vor.
Die schwebenden Objekte treten als belebtes Gesamtensemble in Erscheinung.

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